Zähneputzen mit einem Baum?
Ohne Wasser und Zahnpasta die Zähne putzen? Mit dem Ast eines Baumes? Was im ersten Moment befremdlich klingt, ist eine der ältesten Traditionen in Sachen Mundhygiene.
Miswāk oder auch Siwāk genannt, bezeichnet die Äste des sogenannten Zahnbürstenbaumes (auch Salvadora persica oder Arak Baum). Der traditionsreiche Baum wächst in den Wüsten Arabiens, Ostafrikas und Vorderasiens und vereint zahnpflegende Inhaltsstoffe mit einem natürlichen Bürstenkopf. Für diese ursprüngliche Form der Zahnreinigung wird ein Ende des Zweiges von seiner dünnen Rinde befreit und so lange zerkaut, bis sich Fransen bilden, die einem Bürstenkopf ähneln. Im Anschluss werden mit ebendiesen Borsten die Zähne geputzt sowie das Zahnfleisch massiert.
Aufgrund folgender Inhaltsstoffe kann hierbei auf Zahnpasta verzichtet werde:
- Fluorid & Calciumsulfat für Knochen und Zähne
- Silicium für Bindegewebe, Haare, Nägel und Knochen
- Gipskristalle entfernen sanft Verschmutzungen auf den Zähnen
- Tannine wirken beruhigend und entzündungshemmend
- Saponine bekämpfen Karies
- Flavonide stärken das Immunsystem
Zudem haben Studien gezeigt, dass Miswāk antimikrobiell, antioxidativ, krampflösend und entzündungshemmend wirken kann.
Aufgrund seines natürlichen Ursprungs erlebt der Miswāk gerade seinen zweiten Frühling. Weil Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in den Fokus der Gesellschaft rücken, versuchen immer mehr Menschen Müll zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten. Der Miswāk punktet hierbei gleich zweifach. Mit seinen pflegenden Inhaltsstoffen macht er nicht nur Zahnpasta überflüssig, er kommt auch in der Regel unverpackt daher. Man spart sich also nicht nur den Einkauf von Zahnpasta und Zahnbürste, sondern schont ganz nebenbei – durch den Verzicht auf lästigen Verpackungsmüll und Mikroplastik in Zahnpasta – die Umwelt.